Lagerung von Aluminium
Für Aluminium und seine Legierungen besteht bei nicht fachgerechter Lagerung die Möglichkeiten zu deutlichen Beeinträchtigungen der Oberflächenbeschaffenheit
Für Aluminium und seine Legierungen besteht bei nicht fachgerechter Lagerung die Möglichkeiten zu deutlichen Beeinträchtigungen der Oberflächenbeschaffenheit. Durch den Einfluss von Witterung und Feuchtigkeit, insbesondere in Kombination mit weiteren Substanzen, die sich auf der Oberfläche angesammelt bzw. abgelagert haben, können sich Flecken und Verfärbungen bis hin zu deutlichen, korrosiven Auflösungen zeigen. Besonders gefährdet sind hierbei entsprechend behandelte Oberflächen (gebeizt, entfettet, gebürstet, geschliffen, …) und korrosionsempfindliche Legierungen.
Um beim Lagern von Aluminium-Halbzeugen mechanische Beschädigungen zu vermeiden, chemische Einflüsse zu unterbinden und eine ständige Kontrolle der Produkte zu ermöglichen, werden u.a. nachfolgende Maßnahmen bzw. Bedingungen empfohlen:
Wareneingangskontrolle und Vorbereiten zum Lagern
Neben der Prüfung auf Vollständigkeit und der Kontrolle hinsichtlich von Transportschäden ist es unbedingt notwendig zu kontrollieren, ob während des Transportes Regenwasser in die Verpackung eingedrungen ist und sich auf der Oberfläche des Halbzeuges niedergeschlagen bzw. in Zwischenräume oder Papierzwischenlagen eingedrungen ist. Gleiches gilt für die eventuelle Bildung von Kondenswasser innerhalb der Verpackung aufgrund von Temperatur- und Klimaschwankungen während des Transportes.
Jegliches Wasser auf dem Halbzeug sollte sofort entfernt werden, zweckmäßigerweise sollten die Oberflächen mit sauberen, weichen Tüchern trockengerieben werden, anschließendes Abblasen mit trockener, warmer Luft ist empfehlenswert. Feuchte Zwischenlagen und auch feuchte Verpackungen sind unbedingt zu entfernen. Bandrollen und Coils müssen während eines Umhaspelvorganges durch geeignete Maßnahmen getrocknet und gegebenenfalls mit neuer Zwischenlage versehen werden.
Lagerung in Räumen
Lagerräume für Aluminiumprodukte sollten möglichst geschlossen, trocken, sauber, beheizbar und belüftet sein (Zugluft und starke Luftbewegungen sind jedoch zu vermeiden). Die Böden der Lagerräume sollten weitgehend trocken und staubfrei sein. Größere Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen sind zwingend zu vermeiden. Zweckmäßig ist trockene, gefilterte warme Umluft; in den Wintermonaten ist eine zusätzliche, unbedingt abgasfreie Beheizung sinnvoll.
Die Kondenswasserbildung aufgrund von Taupunktunterschreitung kann durch Einhaltung bestimmter Werte für Raumtemperatur und relative Luftfeuchtigkeit bei entsprechender Metalltemperatur verhindert werden.
Hieraus folgt: je geringer die relative Luftfeuchtigkeit bei konstanter Temperatur im Lagerraum, umso geringer darf die Metalltemperatur beim Einlagern sein. Gleiches gilt umgekehrt für die Temperatur im Lagerraum, doch sollte diese etwa der Temperatur in den späteren Verarbeitungsräumen entsprechen, um Kondenswasser bei der Verarbeitung zu vermeiden.
Werden die in der Tabelle genannten Raumbedingungen beim Einlagern überschritten, empfiehlt sich zur Vermeidung von Kondenswasser eine Zwischenlagerung in geeigneten Vorräumen, in welchen das Halbzeug vor der eigentlichen Einlagerung vorgewärmt wird. Länger lagerndes Halbzeug wie auch Material mit empfindlicher Oberfläche kann durch Einölen mit geeignetem Korrosionsschutzöl geschützt werden.Das eingelagerte Aluminiumhalbzeug sollte während der Lagerzeit nicht mit anderen Metallen, dem Zementfußboden, Steinwänden oder anderen Lagergut in Berührung kommen.
Lagerung im Freien
Ein zeitweiliges Lagern im Freien ist je nach Verwendungszweck nicht immer zu vermeiden (beispielsweise auf Baustellen). Auch hierbei ist darauf zu achten, dass des Metall vor dem Einlagern wie oben erläutert, kontrolliert und gegebenenfalls getrocknet wird. Gegen das Einwirken von Regen-, Kondens- und Spritzwasser sind entsprechende Vorkehrungen zu treffen. Weiterhin ist darauf zu achten, dass jeglicher Kontakt mit Fremdmaterialien (beispielsweise Kalk und Mörtel) vermieden werden muss.
Zum Lagern empfehlen sich folgende Maßnahmen:
- trockene Unterlagen schaffen (verwendete Holzbohlen mit Kunststoffstreifen belegen),
- geliefertes Halbzeug sofort mit geeigneten Mitteln abdecken (Luftzirkulation zwischen Halbzeug und Abdeckung beachten)
- tägliche Kontrolle (insbesondere bei feuchter Witterung).
weitere Themen
Ist das eigentlich noch Alu ?
Industrien mit den höchsten Anforderungen stützen sich zu Recht auf den leicht zu verarbeitenden Werkstoff Aluminium. Auch die Medizintechnik würde ohne den Einsatz von Aluminium nicht in dem heute bekannten Maße funktionieren.
Wärmebehandlung ohne Einsatz von Erdgas
Wie ein deutscher Hersteller weltweit einen Alleingang macht und dabei zur Referenz für Qualität wird
Aluminium im Formenbau
Form- und Funktionsteile aus den unterschiedlichsten Kunststoffen sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken.
Allen Kunststoffen gemein ist, dass sie in individuell gefertigten Formen verarbeitet werden.